walterZum Schluss war er schwer krank, starb zu Hause in seiner vertrauten Umgebung und seine Ehefrau Hildegard Schwebel war die ganze Zeit  bei ihm, so wie in den vergangenen gemeinsamen 65 Jahren.

Walter Schwebel war unser “Hebammer”. Als ich ihm Anfang 2006 erzählte, was ich an der “University of the Third Age” in Cambridge/ England erlebt hatte, war für ihn klar: Das machen wir auch! Er sah nicht, wie andere Darmstädter, die ich kontaktiert hatte, die Probleme auf dem Weg dorthin, sondern nur die Vorteile, die eine solche Institution für Ältere bieten könnte. Und das war typisch für ihn: Zuhören, helfen wollen, anpacken.

Beim ersten Gruppentreffen, das ziemlich schnell anberaumt wurde, nachdem der Artikel von Petra Neumann-Prystaj im “Darmstädter Echo” über das geplante Vorhaben erschienen war, saß er neben mir, spürte meine Nervosität und führte locker und souverän durch die Veranstaltung. Er begleitete das Vorbereitungsteam bei vielen Sitzungen und sorgte durch seine immer freundliche Zuwendung und sein ausgleichendes Wesen für eine gute Arbeitsatmosphäre. Legendär bleibt jene Zusammenkunft Anfang März, bei der es Stunden vorher angefangen hatte zu schneien und verkehrsmäßig nichts mehr ging. Fast alle blieben zu Hause, aber Walter, der ehemalige Leistungssportler, trotzte den Schneemassen. Per Fahrrad - das er über weite Strecken huckepack tragen musste - erreichte er unseren Versammlungsort und gab wertvolle Tipps.

Beim Aufbau der Aka kam uns seine langjährige Erfahrung als Leiter der Volkshochschule zu Gute, und sehr hilfreich waren auch seine langjährigen  Kontakte zur Stadtverwaltung, denn eine Anschubfinanzierung machte es möglich, die Räume in der Bessunger Straße 64 anzumieten und sowohl die Büroarbeit als auch die verschiedenen Kurse zu starten.

Sein “Herzensanliegen” war das Erzählcafé, das er über viele Jahre leitete und mit dem er  dank etlicher positiver Artikel im “Echo” auch eine gewisse Berühmtheit erzielte. Es entstand sogar ein Buch mit ausgewählten Erzählungen der Teilnehmenden. Sein Talent zum Schreiben kam der Aka zugute. Als wir anfingen, eine Reportergruppe aufzubauen, war er sofort dabei, verfasste Berichte über die verschiedensten Veranstaltungen und lieferte so manch gelungenes Streiflicht ab. Darüberhinaus schrieb er unterhaltsame Kolumnen in den diversen Stadtteilzeitungen.

Von Anfang an war er unser Berater und so ergab es sich folgerichtig, dass er im neu gegründeten Beirat, der zunächst nur aus zwei Personen bestand, den Vorsitz hatte. Mit großer Geduld und unerschütterlichen Optimismus widmete er sich der neuen Aufgabe und löste so manches Problem. Und last but not least engagierte er sich in der Reihe “Akademie im Gespräch”. Hier folgten seiner Einladung etliche prominente Zeitgenossen.

Wir verdanken dir viel, Walter,

Wir werden deine Freundlichkeit, dein großes Herz, dein friedfertiges Wesen und deine beispielhafte Toleranz nie vergessen.

Unser tiefes Mitgefühl gilt deiner Frau Hildegard und deiner Tochter Katja.

Danke für alles!

Heidrun Bleeck
(Ehrenvorsitzende)

Wer Hildegard Schwebel kondolieren möchte, kann dies über die Adresse der Akademie 55plus tun. Die Briefe werden bei ihr zu Hause abgegeben.

 

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