levensohnSympathisch, klug, attraktiv: So wirkte Melanie Levensohn auf die zahlreich im Literaturhaus erschienenen Aka-Mitglieder und Gäste, die neugierig auf ihren zweiten Roman „Der Morgen nach dem Regen“ waren. Petra Neumann-Prystaj stellte die in Darmstadt geborene Autorin und ihren ungewöhnlichen Lebens- und Berufsweg vor.

Unter anderem war Melanie Levensohn Pressesprecherin bei der Weltgesundheitsorganisation und bei der Weltbank in Washington. Sie lebte mit Mann und Tochter in Kalifornien, zog aber wegen der ständigen Waldbrände vor einiger Zeit mit ihrer Familie nach Genf um. Eigene Erlebnisse in Kriegs- und Hungergebieten sind in ihren Roman eingeflossen. Sein Hauptthema ist jedoch die schwierige Beziehung zwischen einer lange berufstätigen, inzwischen 60 Jahre alten Mutter und ihrer Tochter, einer Strafverteidigerin. Ihr Verlag – der Insel-Verlag – ordnet ihre Werke in das Genre „Frauenliteratur“ ein.

Im Gespräch mit Heidrun Bleeck erzählte die Autorin, dass sie durch eine Rundfunksendung über einen spektakulären Prozess um einen ehemaligen Kindersoldaten am Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu diesem Romanstoff inspiriert wurde. Für das Schreiben und Recherchieren brauchte sie zwei Jahre. Das Publikum erfuhr, wie eng und penibel das Verlagslektorat mit der Autorin zusammenarbeitete. Es verlangte zum Beispiel vorab eine genaue Charakterisierung der im Roman auftretenden Figuren. Jedes Wort der Inhaltsangabe auf der Rückseite des Covers wurde auf die Goldwaage gelegt, weil dieser Text so wichtig für die Kaufentscheidung ist.

Mit dem vom Verlag gewünschten Titel „Der Morgen nach dem Regen“ hat sich Melanie Levensohn abgefunden, ihr Favorit wäre „Das Haus am Rhein“ gewesen. Aka-Mitglieder, die das Buch schon gelesen hatten, waren da ganz ihrer Meinung. Denn es geht in dem Roman nicht nur um New York, Jerusalem, Amman und Liberia, sondern eben auch um St. Goar, diesen idyllischen mittelrheinischen Ort, in dem sich Mutter und Tochter wieder näherkommen.

Dass nach der Lesung viele Bücher gekauft wurden, beweist, wie gut den Zuhörerinnen und Zuhörern die vorgelesenen Kapitel gefallen haben.

Text: Petra Neumann-Prystaj / Foto: Gerald Block

 

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