Entspannter, prickelnder Aka-Ausflug in die herbstliche Pfalz


wachenheim 180Es lohnt sich, immer mal wieder auf die Aka-Homepage zu blicken. Alle, die es taten, Patricia Gropps Einladung zur herbstlichen Tagesfahrt nach Wachenheim darauf entdeckten und sich anmeldeten, wurden mit einem beschwingten, gut organisierten Ausflug und der Magie der Pfalz belohnt.

Begrüßt wurde die Gruppe aus Darmstadt von Pierre Amblard, einem Franzosen, der seit 2012 in Wachenheim wohnt und inzwischen einer ihrer besten Geschichtskenner sein dürfte. Er will, wie er scherzend sagte, „gut machen, was die Franzosen kaputt gemacht haben“. Denn auch Wachenheim musste unter Zerstörungen als Folge des französisch-pfälzischen Erbfolgekrieges leiden. Weil Amblard der Meinung ist, dass jede Geschichte da erzählt werden sollte, wo sie stattgefunden hat, begann er seinen mit passenden Gedichten ausgeschmückten Rundgang im katholischen Teil der Kirche St. Georg. Der andere Teil der Simultankirche wird von der protestantischen Gemeinde genutzt – bei unserem Besuch sogar von einer Hochzeitsgesellschaft. Simultankirchen, erfuhren die Gäste aus Darmstadt, sind ein Zeichen für religiöse Kompromissbereitschaft und haben sich, gefördert von einem humanistisch geprägten Pfalzgrafen, in der nördlichen Oberpfalz verbreitet.

Wachenheim hat eine (von den Franzosen einst halb zerstörte) Burg, die Wachtenburg aus dem 12. Jahrhundert, sieben Adelssitze, 5000 Einwohner, ein Ein-Sterne-Restaurant, ein bekanntes Weingut, eine Sektkellerei - und eine bewegte Geschichte, die bis in das Jahr 766 zurückreicht. Rückschlüsse darauf lässt auch die Stadtmauer zu, in die bis heute genutzte Wohnhäuser integriert sind.

Dass es sich in diesem stellenweise pittoresken Ort gut leben lässt, bestätigt der dorthin vor 12 Jahren ausgewanderte Darmstädter Singer-Songwriter Frank Bülow. Er hat seinem neuen Wohnort sogar ein fröhliches Lied gewidmet („Bist du noch wach, Wachenheim?), das Ausflugsorganisatorin Patricia Gropp auf dem Platz vor der Kirche abspielte.

Nach Einkehr ins Restaurant „Lug-ins-Land“ und der Stärkung mit Kanzler Kohls Leibgericht Saumagen führte die Kultur- und Weinbotschafterin Bettina Meigel die Gruppe aus Darmstadt durch die Sektkellerei Schloss Wachenheim, in der drei Millionen Flaschen produziert werden. Die Kellerei gilt als eine der modernsten Flaschengärbetriebe Deutschlands. Drei Sekte wurden ausgeschenkt und von der Aka-Gruppe ausgiebig getestet. Nebenbei erklärte die Expertin, wie man die Flaschen professionell ohne Plopp, nur mit einem leisen „Engelsseufzer“, öffnet.

„Wir haben viel gelernt“, stellte Patricia Gropp während der Rückreise fest. Zum Beispiel, woher der Begriff Ent-Rüstung kommt (das hat mit Ritterspielen zu tun), wie der Blanc de noir (Weißwein aus roten Trauben) entstanden ist und dass auf den ersten Zeppelin mit Sekt von Schloss Wachenheim angestoßen wurde.

Der Ausflug machte Lust und Laune, Wachenheim bald wieder einen Besuch abzustatten – am besten zur Mandelblütenzeit, wenn über der nördlichen Pfalz ein blütenrosazarter Schimmer liegt.

Text: Petra Neumann-Pristaj / Foto: Bettina Meigel / 11.10.2024

 

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