Wann ist welche Therapie sinnvoll?

Zu diesen Fragen referierte Dr. Beardi, Chefarzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Sportmedizin am Elisabethenstift Darmstadt im vollbesetzten Vortragsraum der Aka55plus.

Schulterschmerzen sind ein häufiges Leiden und können in jedem Alter auftreten. Etwa jede/r Zehnte ist davon betroffen. Die Beschwerden sind vielfältig und die Therapien orientieren sich an den Ursachen.

Das können Haltungsprobleme, Sturzunfälle, Überlastung oder Gelenkverschleiß sein. 

Der Vortrag gab eine Übersicht über die häufigsten Erscheinungsbilder: Schulterschmerzen, Bewegungseinschränkung, Funktionsverlust, Schultersteife.

„Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im Körper, aber wir schenken ihm oft zu wenig Aufmerksamkeit“, so Dr. Beardi. Daher erläuterte der Referent zunächst die Anatomie dieses Gelenkes. Viele stabilisierende Weichteile vorne, hinten, oben und unten müssen korrekt zusammenarbeiten. Tun sie das nicht, führt eine dauerhafte Reizung zu Schmerzen, Entzündungen und Bewegungseinschränkungen.

Viele Erkrankungen der Schulter können im Frühstadium effektiv und wirksam durch konservative, nicht operative Behandlungskonzepte geheilt werden. Schulterimpingement, Kalkschulter, Schultersteife, Risse in der Rotatorenmanschette, Arthrose waren hier Beispiele. Bei einem Schulterimpingement kommt es zu einer Verengung unter dem Schulterdach. Dabei werden Muskeln, Sehnen und Nerven eingeklemmt, was zu schmerzhaften Reizungen und deutlichen Bewegungseinschränkungen führt. Wichtig für jegliche Diagnose und Behandlung sind eine ausführliche und korrekte Anamnese und bildgebende Verfahren. Es muss zunächst immer geprüft werden, welche konservativen Ansätze zur Behandlung geeignet sind. Viele Erkrankungen kann man konservativ, medikamentös und mit Physiotherapie heilen. Allerdings braucht es oft Geduld und eine längere Zeit bis zur Besserung. Auch sollte man stets schmerzarm trainieren, da die Beschwerden sonst schlimmer werden können.

Verpasst man den optimalen Behandlungszeitraum, können bleibende Einschränkungen auftreten, die eine Operation notwendig machen, ebenso kann dies bei Frakturen oder Schulterluxationen der Fall sein. Verschiedene Operationsverfahren wurden anhand von Fotos und Videos vorgestellt. Ein Video z.B. zeigte anschaulich die Arthroskopie(Gelenkspiegelung) - Naht bei einem Riss der Rotatorenmanschette. Bei Frakturen kommt es zum Einsatz minimalinvasiver (sog. Schlüsselloch) Operationen bis hin zu gelenkersetzenden Operationen. Auch programmgesteuerte Navigation kommt dabei zum Einsatz.

Bei allen operativen Verfahren spielt die Nachbehandlung eine wichtige Rolle. Ziel aller Therapien ist die Stabilisierung und Schmerzfreiheit.

Im Anschluss an den informativen und anschaulichen Vortrag beantwortete Dr. Beardi noch viele Fragen des interessierten Publikums.

Text: Sigrid Geisen / Medizinervortrag am 24.01.2024

 

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