Bekommt der Friedhof Konkurrenz?

Trauer 170Der Tod kommt zu Jedem ohne Ausnahme. Der für die Hinterbliebenen damit verbundene Schmerz kann individuell sehr groß sein. In der Gesellschaft ist jedoch die Tendenz zu einer Schmerzlinderung festzustellen.

Im Zuge dieser Veränderung sind auch die auf einem Sterbefall vorbereitenden Veranstaltungen der AKA zu sehen, die in diesem Halbjahr von Senta Kahrhof, Geschäftsführerin und Nachkomme im gleichnamigen Traditionsunternehmen durchgeführt werden. Vorsorge ist ratsam, so Frau Kahrhof am 25.01.2024 und 01.02.2024, denn beim überraschenden Eintreffen eines Todesfalles können leicht Fehlentscheidungen vorkommen.

Im Vergleich zu früheren Epochen fallen die zeitnahen Bestattungen schlichter aus. Die Kosten für die Form der Bestattung, die Wahl des Grabes und des Sarges liegen auffallend niedriger als in der Vergangenheit. Das Abrücken von religiösen Bräuchen und Symbolen drückt sich auch in der abnehmenden Form des Blumenschmuckes aus. Die Sargindustrie beklagt einen Rückgang. Selbst die Friedhöfe erfahren langfristig eine stärkere Orientierung an Nachhaltigkeit, in dem ein Trend zu mehr parkähnlichen Anlagen zu beobachten ist. Die Bedeutung von Naherholungsgebieten steigt. Aktuelle Untersuchungen belegen, dass nur 50% der heutigen Bestattungen im konfessionellen Rahmen stattfinden, 75% sind Einäscherungen und 5% wählen den Friedwald als letzte Ruhestätte. Urnenbeisetzungen und Begräbnisse außerhalb eines Friedhofs nehmen zu. Das Land Bremen hat kürzlich den Friedhofszwang aufgegeben und gilt damit als Vorläufer für diese Entwicklung.

Sehr hilfreich ist das von Frau Kahrhof mitgebrachte Formblatt „Trauerverfügung“ als mehrseitiger Leitfaden für das, was bei einem Sterbefall zu bearbeiten ist. Ähnlich wie bei dem Testament werden alle in Frage kommenden Aspekte aufgeführt bzw. abgefragt. Daneben ist es beim Eintreten eines Todesfalles notwendig, mit einem Bestattungsinstitut Kontakt aufzunehmen, um die Wahl der Grabform, der Trauerfeier, der Grabausstattung (Einfassung, Stein?) und ggf. der Drucksachen und der Todesanzeige zu regeln. Um den Hinterbliebenen die Kosten an der Beerdigung erträglicher zu machen, gibt es persönliche spezielle Spareinlagen oder Versicherungen für Beerdigungskosten. Die Kostenspanne für eine Beerdigung liegt zwischen ca. 3000.- und 7000.- €, wobei der Grabstein bzw. die Namenstafel ein Großteil des Betrags auslösen. Luxusbegräbnisse kosten das Mehrfache. Holzkreuze sind nur noch befristet zulässig. Ruheplätze im Trauerwald kosten erheblich weniger (bis zu 40%) im Vergleich zum Wiesengrab.

Für viele Menschen ist es ein tröstlicher Gedanke im Schatten eines Baumes oder in der Ruhe des Waldes wieder Eins mit der Natur zu werden. Für dieses Bedürfnis hielt Frau Kahrhof eine Reihe schöner Fotos von den Traditionellen (Alter Friedhof, Bessunger Friedhof, Waldfriedhof) und den Naturfriedhöfen in Traisa, Eberstadt und Arheilgen bereit.

Walter Schwebel

 

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