Ausflug zur Kubacher Kristallhöhle und zur historischen Altstadt von Weilburg
Kalt wird es 70 Meter unter der Erde sein. 9 Grad kalt. Davor hatte Kursleiter Werner Nüsseler schon in seinem Ankündigungstext über die Fahrt nach Weilburg am 15.05.2024 hingewiesen. Denn eine 350 Millionen Jahre alte Höhle ist nun einmal keine Wohlfühloase.
Mit gelben Helmen gegen Nässe und enge Felsenpassagen geschützt, wagten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Aka-Busausflugs in die Unterwelt der Kubacher Kristallhöhle, in die ein 450 Meter langer bequemer Treppenweg hinabführt. Nach der Bewältigung von 456 Stufen erreichten sie den untersten Punkt und den zweiten unterirdischen See. Acht Stufen weniger brauchten sie auf dem „Po-Beine-Bauch-Rückweg“, der sie hinauf ins Licht und damit dem zweiten Höhepunkt des abwechslungsreichen Ausflugs näherbrachte.
Die beim Phosphoritabbau entdeckte Höhle war ab 1881 aus finanziellen Gründen nicht mehr weiter ausgebeutet worden und geriet in Vergessenheit. In den siebziger Jahren hörte Oberstudienrat Karlheinz Schröder, ein Zugezogener, von der verschollenen Höhle, bildete eine Arbeitsgruppe und erreichte, dass Probebohrungen auf Spendenbasis ausgeführt wurden, die schließlich 1973 zur Wiederentdeckung der Kubacher Kristallhöhle führten. Seit 1981 ist sie für Besucher geöffnet.
In der bis zu 30 Meter hohen Schauhöhle konnten die Aka-Mitglieder im Taschenlampenlicht glitzernde Kalkspatkristalle und Perlsinter bestaunen. Dass die Südhalle mit ihren 26 Meter Deckenhöhe „Dom“ genannt wird, ist gut nachvollziehbar, denn sie böte Platz für eine Kirche. Gruselig war es zu keinem Zeitpunkt des Besuchs, weil die Höhle gut ausgeleuchtet ist.
Wenige Kilometer von der Schauhöhle entfernt liegt Weilburg, das kleine Versailles. Johann Ernst von Nassau-Weilburg (1664 - 1719) weilte als Siebzehnjähriger während seiner „Kavalierszeit“ am Hof des „Sonnenkönigs“ Ludwig XIV. im Schloss Versailles, das ihm so gut gefiel, dass er später nach diesem Vorbild in Weilburg Schloss und Gärten anlegen ließ. Er befahl, 36 Häuser rund um den Marktplatz abzureißen und auf ihren Grundstücken 13 neue zu bauen. Bis heute bietet der Marktplatz ein architektonisch einheitliches Bild.
Rathaus und evangelische Barock-Kirche befinden sich unter einem Dach, was so ungewöhnlich ist wie die Anordnung der Kirchenbänke: Der Stadtherrscher wollte von seiner Loge aus nicht die Rücken, sondern die Gesichter der Untertanen sehen. Wegen des guten Raumklangs wird die Hallenkirche immer noch als Konzertsaal genutzt.
Weilburg wurde 906 erstmals urkundlich erwähnt und bekam 1295 Stadt- und Marktrechte. Der Handel mit Eisenerz und Schiefer aus Bergwerken der Umgebung führte zu einem gewissen Wohlstand.
Wie kommt es, dass das 5000-Einwohner-Städtchen Weilburg gelegentlich hohen Besuch aus Luxemburg und den Niederlanden bekommt? Es sind die Nachfahren eines Mitglieds der Adelsfamilie Nassau-Weilburg: Adolph Wilhelm Carl August Friedrich (1817 bis 1905) hatte das Glück, aus dynastischen Gründen zum Großherzog von Luxemburg aufzusteigen.
Im Lauf der Jahrhunderte wurde das auf einem Felsen liegende, von einer Schleife der Lahn umgebene Schloss aus dem 16. Jahrhundert - das Mini-Versailles - erweitert und bekam gleich zwei Orangerien. Doch die Adelsfamilie bewohnte es nach 1850 nur noch sporadisch. Die gepflegte Anlage mit dem französischen Garten und den Linden-Bosketts (Lustgärtchen) lädt zum Flanieren ein, ein idealer Ort für Weinfeste und Musiktage. Kanu- und Kajakfahrer kennen den Schiffstunnel von Weilburg: Die technisch interessante Doppelkammerschleuse verkürzt ihnen die Strecke um die Flussschleife. Sie wäre sonst achtmal länger.
Es war ein entspannter, kurzweiliger Aka-Ausflug, souverän von Werner Nüsseler organisiert – und man wünschte sich mehr davon!
Die Fotoschauen sind fertig (weil das Wetter nicht so gut war). Ich habe 2 gemacht, einmal zur Kubacher Kristallhöhle, und einmal zum Weilburg-Rundgang.
Euch wird sicherlich auffallen, dass viele Fotos hochkant geschossen wurden - warum nur? Unsere Augen liegen nebeneinander und nicht übereinander. Kino- und Fernsehfilme sind auch alle breiter als höher - sei´s drum.
Viele Fotos musste ich gerade stellen, d. h. an der Horizontalen neu ausrichten. Besser wäre es natürlich, schon beim Aufnehmen darauf achten, dass das Foto nicht schief wird.
Verschiedene Aufnahmekameras führen zu unterschiedlichen Helligkeits-, Kontrast- und Farbwiedergaben. Die konnte ich nur bedingt ausgleichen.
Meine Musikuntermalung ist nebensächlich, wen sie nervt, der möge den Ton ganz abdrehen.
Die Videos seht ihr euch am besten auf einem PC-Monitor an und nicht auf dem mickrigen Bildschirm ei nes Smartphones - dann habt ihr den vollen Genuss.
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Text und Fotos: Petra Neumann-Prystaj