Besuch beim Digital Retro Park in Offenbach

„Ältere Herrschaften schauen sich alte Computer an“: unter diesem Motto stand der Ausflug nach Offenbach am 17. Februar. Der Digital Retro Park ist ein Museum für digitale Kultur mit dem Schwerpunkt auf Heimcomputern und Computerspielen, wie es sie in der „wilden Zeit“ ab den späten 1970ern in einer großen Vielfalt gab – bis sich die „Monokulturen“ von Windows & Apple durchsetzten.

Die Ausstellung ist gerade für diejenigen einen nostalgischen Besuch wert, die diese Zeit selbst aktiv mit erlebt haben, und z.B. mit Atari & Commodore gespielt – und auch ernsthaft gearbeitet haben. Aber auch alle, die mit der „Daddelei“ damals nicht viel anfangen konnten, werden auf ihre Kosten kommen, da die Ausstellung die komplette Geschichte der Computer (inklusive der Großrechner) ab ihren ersten Anfängen übersichtlich darstellt.

Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt auf den ersten Computerspielen, den frühen Computern mit der 8-Bit-Technik, und dann den fortgeschritteneren Modellen mit 16 und 32-Bit-Prozessoren – was nach damaliger Sichtweise High-Tech war. Die ausgestellten Modelle sind dabei auch so aussagekräftig dokumentiert, dass man bei einem Gang durch die Ausstellung eigentlich schon alles Wissenswerte mitnehmen kann.

Bei unserem Besuch kamen wir aber außerdem in den Genuss einer fachkundigen Führung durch Hr. Stefan Pitsch, gegenwärtig auch der Vorsitzende des Vereins, der das Museum trägt. Das war dann „lebendige Geschichte der Technik“ – nicht zuletzt durch die Anekdoten, die die Fakten ergänzen und auflockern.

Die Ausstellung „hinter Glas“ ist im Digital Retro Park eher die Ausnahme als die Regel: hier wird ausdrücklich zum „Anfassen und Spielen“ eingeladen. Die Technik soll leben, und die Aktiven im Verein halten die Museumsstücke mit viel Einsatz soweit am Leben, dass tatsächlich die meisten von ihnen auch heute noch laufen – obwohl eine Lebensdauer von 10 Jahren und länger in dieser schnelllebigen Zeit gar nicht vorgesehen war.

Von Darmstadt aus ist der Digital Retro Park bequem mit der S-Bahn zu erreichen (von der S-Bahn-Station in der Stadtmitte sind es nur wenige Minuten Fußweg). Anfahrt und Heimfahrt mit dem öffentlichen Verkehr klappten bei unserem Besuch hervorragend – auch das ist heute ja schon einen Bericht wert…

Text: Friedrich Kammer Foto: PET Commodore, mit freundlichen Genehmigung von Digital Retro Park e.V.

Zur Abbildung: wer kennt noch den Commodore PET, den man 1978 auf der CeBIT bestaunen konnte?

 

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