Am 4. Oktober 2023 besuchte eine Gruppe Aka-Mitglieder unter Leitung von Werner Nüsseler das Werksgelände von HEAG mobilo am Böllenfalltor.
Hier werden die Busse und Bahnen in riesigen Hallen gewartet und repariert. 35 Tonnen schwere Straßenbahn-Triebwagen stehen aufgebockt auf Eisengestellen in der riesigen Straßenbahnwerkstatt. Schäden aller Art werden repariert seien es Unfallschäden, Ersatz von Verschleißteilen oder Lackschäden.
Im Revisionsbereich, den jede Straßenbahn einmal täglich durchläuft, werden Reinigungsarbeiten vorgenommen. Bei Bedarf wird auch Quarzsand, der bei Vollbremsungen die Reibung zwischen Rad und Schiene verstärkt, aufgefüllt. Äußerlich verschmutzte Straßenbahnwagen fahren in die Waschanlage.
Insgesamt verfügt HEAG mobilo über 42 Triebwagen, Die ältesten Modelle wurden 1991 in Betrieb genommen, die neuesten, Baujahr 2022, stehen bereit und werden erprobt. Auf der Frontseite des Triebwagens befindet sich eine vierstellige Zahl, deren zwei erste Ziffern Auskunft über das Alter geben. Die Betriebszeit einer Bahn beträgt etwa 30 Jahre.
Die Barrierefreiheit beim Einstieg wird seit 1994 ausgebaut. Zur Zeit ist sie bei 77% der Haltestellen gegeben. Niederflurbahnen werden seit 1998 eingesetzt, seit 2007 sind sie mit Klimaanlagen ausgestattet.
Die Straßenbahnweichen werden auf Knopfdruck der Fahrer/-innen automatisch eingestellt. Beeinflussbar ist auch die Ampelsteuerung an vielen Kreuzungen, die den Bahnen den Vorrang im Straßenverkehr ermöglicht.
Straßenbahnen sind inzwischen mit modernen Assistenzsystemen zur Unterstützung der Fahrer/-innen ausgerüstet. An einer Testbahn werden weitere Elemente des autonomen Fahrens, wie z.B. Fernsteuerung erprobt.
Auch die 90 Busse, die bei HEAG mobilo im Einsatz sind, werden in der eigenen Buswerkstatt betankt, gewartet und repariert. Momentan sind 24 E-Busse unterwegs, im kommenden Jahr werden 19 weitere dazukommen. Ziel ist es, nach und nach den gesamten Buspark von Diesel auf E-Mobilität umzustellen.
Die HEAG mobilo-Leitstelle koordiniert in ständigem Funkkontakt mit den Fahrer/-innen den Straßenbahn- und Busverkehr. Auch die elektronischen Anzeigetafeln an den Haltestellen, auf denen die Zeitentfernung der Fahrzeuge angezeigt wird, laufen über die Leitstelle, wo u.a. die GPS-Systeme der Busse ausgewertet werden.
Zum Schluss noch ein Hinweis auf die HEAG mobilo App, über die man sich u.a. die genauen Standorte der Busse und Bahnen anzeigen lassen kann. Auch Fahrkarten kann man damit natürlich kaufen...
Herzlichen Dank an Herrn Sauerwald, den Pressesprecher von HEAG mobilo, der die Gruppe mit interessanten Informationen versorgte und Fragen geduldig beantwortete.
Margret Wendling