Frühjahr im botanischen Garten
Zur Suche nach dem Frühling trafen wir uns am Eingang zum Botanischen Garten. Begrüßt wurden wir von einem leuchtend rotblühenden Apfelbaum am Eingang. Durch den Garten führte uns Ulrike Poppensieker, wie immer bestens vorbereitet und von großem Wissen über die Pflanzen, nicht nur über die gerade blühenden Bäume und Frühlingsblumen. Frau Poppensieker führte uns zu einigen Highlights in dieser Jahreszeit.
Die Schachbrettblume war echt beeindruckend, zumal die Sonne es gerade dort gut mit der Blume und mit uns meinte. Die Schachbrettblume, auch Schachblume oder Kiebitzei genannt, gehört zur Familie der Liliengewächse, ihre Blütezeit dauert von Mitte April bis Anfang Mai. Die einzelne Blüte überdauert nur etwa 5 Tage. Auf mageren Feuchtwiesen fühlt sie sich am wohlsten. Ihren Namen verdankt sie ihrer schachbrettartigen Fleckung der Blütenblätter. In Deutschland zählt die Schachbrettblume zu den besonders geschützten Arten.
Buschwindröschen, Schlüsselblumen, Lerchensporn, Küchenschellen, Rasselblumen und Bärlauch säumten die Wege durch die Anlage. Wir staunten, was da schon alles blüht. Buddhas Hand allerdings befand sich noch im Gewächshaus und konnte nur hinter Glas bewundert werden. Sie wartet einfach auf wärmere Zeiten.
Eine echte Augenweide ist die Waldlilie (Trillium). Sie wird auch Dreiblattpflanze genannt. Die frühblühende Staude mit mehreren Pflanzen bildete wunderschöne Flächen, jede Pflanze hat eine einzelne Blüte mit drei Blütenblättern auf drei Kranz-formenden Blättern. Ihre weißen schalenförmigen Blüten sind ein beliebtes Ziel für Bienen und Schmetterlinge. Dafür wäre es aber gut, wenn es etwas wärmer wäre.
Zum Abschluss erwartete uns noch eine besondere Überraschung im tropischen Gewächshaus, der Jadewein blühte. Die Pflanze ist in den tropischen Wäldern der Philippinen zu Hause. Dieser sehr seltene Schmetterlingsblütler mit seiner jadefarbenen Blütentraube ist eine botanische Rarität und löste in der Gruppe Begeisterung aus.
So ein Spaziergang durch den botanischen Garten ist zu jeder Jahreszeit zu empfehlen, im Frühjahr jedoch besonders schön und anregend. Es lohnt sich.
Einen kurzen Blick warfen wir auf die fleischfressenden Pflanzen. Die verhielten sich aber noch sehr ruhig. Wer über diese Pflanzen mehr erfahren will, sollte am 17. Mai zu dem Aka-Vortrag von Dr. Simon Poppinga, dem neuen Leiter des botanischen Gartens gehen. Die Veranstaltung findet um 18:00 Uhr im Aka-Vortragssaal statt.
13.04.2023 / Text: Sigrid Geisen / Fotos: Ilse Muth (Fotos zum Vergrößern bitte anklicken)