Eine Gruppe von 12 Personen besuchte am 14.02.2024 die Kaffeerösterei Schulte im „Heiping“ (Darmstädter Wortkombination von Heiner und Lapping).
Andreas Schulte übernahm das Geschäft 2019. Gleich nach einem Begrüßungs-Espresso ließ er uns an einem Röstprozess teilhaben, so detailliert und intensiv, dass man vermuten konnte, er sei auf der Suche nach Senioren als Nachwuchs- bzw. Aushilfskräften für seinen Betrieb. Dieser Eindruck täuschte, aber er berichtete weiter über die Vielfalt seiner Aufgaben, die er offenbar mit viel Freude und Hingabe zu erledigen hat. Zum Beispiel steht so eine Rösterei im Kontakt mit u. a. Zoll-, Ordnungs-, Gesundheits- und natürlich mit dem Finanzamt, das dafür zuständig ist, dass zu jedem kg Kaffee 2,19 € Steuer bezahlt werden müssen.
Der in Darmstadt zum Genuss verarbeitetet Kaffee kommt aus Costa Rica, genau aus der Hochlandregion Tarrazu von unterschiedlichen Anbauern, was die Mischung verschiedener Geschmacksnuancen garantiert. Der Verbraucher glaubt es kaum, dass die Fachwelt rd. 800 Sorten Kaffee kennt und daraus ca. 8000 Nuancen entwickelt werden.
Die Herkunft des Kaffees als Genussmittel stammt aus dem Orient, woran das bekannte Kinderlied „C-A-F-F-E-E, trink nicht so viel Kaffee . . .“ erinnert. Historisch ist belegt, dass dieser Genuss zunächst nur für gehobene Schichten erschwinglich war und erst in der Wohlstandsphase der Nachkriegszeit in alle Haushalte, die das wollten, einzog.
Patricia Gropp, die Fachbereichsleiterin der AKA für den musischen Bereich, hatte die feine Idee, das Wissen über die Kaffeerösterei mit einigen Biografien großer Künstler und markanter Persönlichkeiten, die als starke Kaffeegenießer galten, zu verknüpfen, so dass die Teilnehmenden an dieser Besichtigung, Anekdoten, Einblicke und Kostproben aus dem Leben von z. B. Bach, Beethoven, Mozart und Voltaire erleben konnten.
Walter Schwebel