Führung mit Stefanie Jung zu besonderen Gebäuden und Plätzen der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt

MZ 1 170Die Stadtführerin Stefanie Jung ist nicht nur Journalistin und Autorin des Buches „111 Orte in Mainz, die man gesehen haben muss“, sondern auch ein waschechtes „Meenzer Mädche“. Das spürte die von Patricia Gropp, der Ansprechpartnerin für Theater und Musik bei der Aka, geleitete Aka-Gruppe gleich bei der Begrüßung am 1967 eingeweihten Fastnachtsbrunnen.

Dort begann der etwa dreistündige Spaziergang durch die Dom- und Festungsstadt. Stefanie Jung erklärte die Denkmäler an der Strecke, wies in der Oberstadt auf verwunschene Plätze, Gebäude aus den einstmals goldenen Zeiten der Bierbrauereien und natürlich auf die über Mainz hinaus bekannten neun Chagall-Fenster in der Stephanskirche hin. An deren Hang breitet sich der romantische Stephansgarten mit seinen blau blühenden Pflanzen aus, den nicht alle Mainzer kennen – ein echter Geheimtipp.

MZ 2 250In den Köpfen der Ausflügler formte sich allmählich das Gesamtbild dieser liebenswürdigen 2000 Jahre alten Stadt mit inzwischen 230.000 Einwohnern, die wegen ihrer Druckkunst (Gutenberg), Biotechnologie (Biontech) und nicht zuletzt ihrer Lebensfreude (rheinische Fastnacht) berühmt ist. Der Fastnachtsbrunnen mit seinen 250 quirligen Figuren nahm die Betrachterinnen auf eine Zeitreise mit, die bis in die Gegenwart führt. Er gleicht einem dreidimensionalen Bilderbuch.

Auf dem „walk of fame“ - Metallsternen am Boden mit Namen von Kabarettisten und Satirikern – ging es zum Mainzer Unterhaus, der Wiege des deutschen Kabaretts, zum Kabarettarchiv und Fastnachtsmuseum. Viele Darmstädterinnen dürften wohl zum ersten Mal den Namen „Kästrich“ gehört haben. Das ist ein Gebiet in der Oberstadt, das 1845 bebaut und 1857 durch die Explosion eines Pulverturms zerstört wurde und in dem eine Zeitlang Bierbrauereien und eine Sektkellerei dominierten. Es erstaunte die Aka-Mitglieder, wieviel Einfluss die Kirche in Mainz hat. Das Bistum besitzt nämlich ein Drittel aller Immobilien.

MZ 3 250Der Rundgang endete mit der Verkostung eines Rieslings im pittoresken Kirschgarten in der Altstadt, wo das Büro der Stadtführerin (Best of Mainz Stadtführungen) im Haus Nummer 29 seinen Sitz hat, und in einem Café-Restaurant am Leichhof vor dem Dom. Auf diesem einstigen Friedhof, an den nur noch der Name erinnert, tobt heute das pralle Leben.

Text und Fotos: Petra Neumann-Prystaj / Gruppenfoto: Stadtführerin Stefanie Jung / 20.05.2025