Aka unterwegs: Mit Vera Rech im Regionalpark Weilbacher Kiesgruben

Schon von weitem ist das Wahrzeichen des Regionalparks Weilbacher Kiesgruben zu sehen: ein 41 Meter hoher moderner Aussichtsturm mit vier Zacken an der Spitze. Tatsächlich wirken die aufragenden Dreiecke aus der Ferne wie eine Krone, das V-Siegeszeichen oder gar wie Hasenohren – wenn man die darunter angebrachte Aussichtsplattform als Hasengesicht interpretiert. Oder auch wie eine Blüte, die sich behutsam öffnet. Es kommt halt auf den Standpunkt des Betrachters an.

Die Aka-Gruppe unter Leitung von Vera Rech kletterte als erstes die 170 Stufen zur Aussichtsplattform hoch, um sich einen Überblick über die weitgehend flache Landschaft zu verschaffen. Vor den Toren Wiesbadens haben einst mehrere Firmen Kies abgebaut, von denen nur noch wenige auch heute noch aktiv sind. Viele Kiesgruben sind weitgehend ausgetrocknet und präsentieren sich nun dank eines Rekultivierungsprogramms als von Bäumen und Grasflächen begrünte Senken, die teilweise umzäunt sind, um Vögel und Kaschmirziegen zu schützen. 58 Hektar sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.

Neben dem Aussichtsturm befinden sich ein Naturschutzhaus und ein großes Besucherzentrum mit dem Lokal „Zum wilden Esel“. Auf der elf Kilometer langen Wanderung bekam die Gruppe nur zwei Wasserflächen zu Gesicht - einen Teich in unmittelbarer Nähe des Aussichtsturms mit träge dahinschwimmenden Kois und den „Silbersee“. Das ist ein großer Grundwassersee, der nie austrocknet und an dem Zugvögel gerne eine Rast einlegen. Das Wetter war wanderfreundlich, die Novembersonne überzog die großräumigen Wiesen mit mildem Glanz. Vera Rech hatte Wanderwege ausgesucht, die zum Teil durch toskanaähnliche Landstriche mit Säulenzypressen und schließlich zu drei Besonderheiten des Naturschutzgebietes führten. Ein Tempelchen auf einer Anhöhe, genannt Haus des Dichters, lud zur Zwischenrast und zur Lektüre vieler kurzer Gedichte namhafter deutschsprachiger Dichter ein, allen voran Goethe, denn auch er soll hier einmal vorbeigekommen sein. Das Haus mit dem ginkgo-förmigen Dach steht auf dem höchsten Punkt eines Hügels, der durch das Verfüllen einer Kiesgrube entstanden ist.

Die zweite Überraschung war ein leibhaftiger Kulan in einem Wildgehege – und natürlich wusste vorher niemand außer Vera Rech, was darunter eigentlich zu verstehen ist. Als Kulan wird ein Esel mit großem Kopf bezeichnet, laut Wikipedia eine Kreuzung zwischen Wildesel und Pferd und daher auch als Pferdeesel bekannt. Einer von ihnen näherte sich der Aka-Gruppe und ließ sich durch den Zaun gern fotografieren.

Ein Tier ganz anderer Art wartete am Endpunkt in der Achse der Speierlingallee auf die Wanderer: die drei Meter hohe Aluminium-Skulptur „Der Rabe“. Der Vogel soll ein Sinnbild für Natur und Geselligkeit sein und wurde von einem Künstler aus Flörsheim geschaffen. Von dort aus war es nicht mehr weit zum „Wilden Esel“, dem Lokal im Besucherzentrum, in dem die Wanderung ihren harmonischen Ausklang fand.

Text und Fotos: Petra Neumann-Prystaj

 

 

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