bezeichnen Formen der Kunst, welche es ermöglichen, die künstlerischen Darstellungen zu vervielfältigen bzw. zu drucken und somit einer größeren Anzahl von Interessenten zugängig zu machen. Dazu wurden verschiedene Druckverfahren entwickelt.
Helmut Linke verdeutlichte das an einem simplen bekannten Beispiel: er schnitt eine Form aus einer Kartoffel. Die kann man zusammen mit Farbe als Stempel nutzen. Beim Stempeln muss man „Druck“ ausüben, um eine Abbildung auf dem Papier zu erhalten. Jeder Druck erfolgt spiegelverkehrt, was bei der Herstellung der Druckvorlagen zu beachten ist. Eine weitere Voraussetzung ist das Papier, auf welches gedruckt wird. Die Papierherstellung wurde in Europa in Italien im 13ten Jahrhundert begonnen.
Wir erhielten einen Überblick zu den wichtigsten Druckverfahren.
Beim Hochdruck werden seit dem 15ten Jahrhundert Holzplatten als Vorlage genutzt, in welche die Zeichnung seitenverkehrt übertragen wird. Holzschnitt, Holzstich und Linolschnitt bezeichnet man als Hochdruckverfahren. Gedruckt wird der Teil der Form, der „hoch“ steht, wie beim Kartoffeldruck. Auch der von Gutenberg erfundene Druck mit beweglichen Lettern zählt dazu. Beim mehrfarbigen Druck muss für jede Farbe eine gesonderte Vorlage erstellt werden.
Beim Tiefdruck hingegen werden die Zeichnungen seitenverkehrt in eine Metallplatte aus Kupfer, Zink oder Zinn mit einem Stichel eingeritzt. Die Platte wird mit Farbe versehen, wobei sich die Linien mit Farbe füllen. Nach Abwischen der Platte verbleibt die Farbe in der eingeritzten Linie, gedruckt wird also das, was „tief“ liegt. Erweiterte Techniken wie die Radierung nutzen chemische Verfahren. Dazu wird eine Schutzschicht auf die Druckplatte aufgetragen und darauf mit einer Radiernadel gezeichnet. Die fertige Platte wird in einem Säurebad geätzt.
Letztlich unterscheidet man noch den Flachdruck oder die Lithografie. Hier wird mit fetthaltiger Farbe - welche Wasser abweist - seitenverkehrt auf Steinplatten gezeichnet. Weiterentwicklungen sind der Siebdruck und der Offset-Druck.
Nach der Theorie zeigte uns Helmut Linke auf Lichtbildern zahlreiche Beispiele, von Dürer bis zu Picasso, die uns die gesamte Bandbreite des Hochdrucks verdeutlichten. Zudem arbeitet er selbst mit Holzschnitten und brachte die Vorlagen seiner Holzdrucke mit, jeweils für jede gedruckte Farbe eine andere Vorlage, alle seitenverkehrt.
Wir freuen uns auf die Folgeveranstaltungen zu den anderen Druckverfahren!
08.03.2023 / Christiane Schuchard-Ficher